Europäischer Tag der Lohngleichheit

Frauen verdienen in Deutschland durchschnittlich immer noch deutlich weniger als Männer. Sogar im europäischen Vergleich schneidet Deutschland schlecht ab: Mit einem Lohngefälle von 21,5 Prozent belegen wir den drittletzten Platz innerhalb der EU. Insgesamt liegt der durchschnittliche Brutto-Stundenlohn von Frauen in Europa 16,2 Prozent niedriger als der von Männern.
Um auf diese Ungleichheit aufmerksam zu machen, wird jedes Jahr der „Europäische Tag der Lohngleichheit“ (Equal Pay Day) berechnet: Der Tag, ab dem Frauen in der Europäischen Union bis zum Jahresende quasi unbezahlt arbeiten. Dieses Jahr fällt er auf den kommenden Samstag, den 3. November.
Die Gründe für das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen sind nicht nur der reale Lohnunterschied bei gleicher Tätigkeit, sondern auch die Tatsache, dass Frauen mehrheitlich nicht die gleichen oder vergleichbare Posten besetzen wie Männer. Das liegt zum einen daran, dass vermehrt immer noch Frauen für Kinderbetreuung und Haushalt zuständig sind und somit nur in Teilzeit oder mit langen Unterbrechungen arbeiten können, zum anderen aber auch an Phänomenen wie der „gläsernen Decke“, die ihnen den Zutritt zu Führungspositionen verwehrt.
Die Europäische Kommission hat nun eine Richtlinie zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben vorgelegt, über die mit dem Europäischen Rat und dem Europäischen Parlament verhandelt wird. Die Richtlinie beinhaltet unter anderem Ansätze für zusätzlichen Vaterschaftsurlaub anlässlich der Geburt eines Kindes und bezahlten Elternurlaub für Männer und Frauen.
Zusätzlich wurde ein Aktionsplan zur Bekämpfung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles auf den Weg gebracht, der sich auf die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Stereotypen konzentriert.

Weiterführende Informationen finden Sie hier.

Ihr Team des Europe Direct Informationszentrum Sachsen-Anhalt/ Magdeburg

Schreibe einen Kommentar