5G – Die digitale Zukunft Europas?

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Die fünfte Generation (Abk.: 5G) ist nicht nur ein Mobilfunkstandard, der viele Chancen für die Zukunft bietet, sondern ist auch stark umstritten. Besonders der Einsatz der Technik der chinesischen Firma Huawei für den Ausbau von 5G ist ein internationales Streitthema. Zum Beispiel hat die USA sich dagegen entschieden, Huawei’s Technik zu nutzen, aus Angst vor Spionage durch die chinesische Regierung. Außerdem erheben auch Kanada, Polen und Australien Spionagevorwürfe gegen den Konzern. Selbst BND-Präsident Bruno Kahl warnte davor, Technik von Konzernen zu nutzen, denen man nicht voll vertrauen könne. Der Anlass für diese weltweite Debatte um den Umgang mit Huawei ist die Tatsache, dass in China Unternehmen gezwungen sind, eng mit der dortigen Regierung zusammenzuarbeiten. Es gibt bisher allerdings keinerlei Beweise dafür, dass die chinesische Regierung die Technik tatsächlich für Spionage nutzen wird.

Doch es gibt nicht nur sicherheitspolitische Bedenken in Bezug auf 5G. Sollte Huawei der Hauptlieferant für 5G-Komponenten in der EU werden, würden europäische Telekommunikationsanbieter wie Ericsson oder Nokia leiden, die schon jetzt nicht mit den Preisen der chinesischen Firma mithalten können. Die Digitalindustrie der EU würde damit noch weiter hinter China zurückfallen, ein Aufholen wird unwahrscheinlicher. Wenn man stattdessen europäischen Firmen die Möglichkeit bieten würde, den 5G-Ausbau voranzutreiben, wäre dies eine echte Chance für die europäische Digitalindustrie ihre Position auf dem globalen Markt zu verbessern.

Dennoch schließt die Europäische Union die Nutzung von Huawei’s Technik nicht aus. Stattdessen legt sie die Entscheidung darüber in die Hände der Mitgliedsstaaten. Dafür stellt sie ihnen jedoch einen Werkzeugkasten zur Verfügung. Dieser „Werkzeugkasten“, der sich mit der Sicherheit von 5G-Netzen beschäftigt, wurde von der Europäischen Kommission als Ergebnis von monatelangen Beratungen der EU-Staaten vorgestellt. Er folgte auf eine Risikoeinschätzung vom Herbst letzten Jahres, bei der festgestellt wurde, dass das staatliche Hacking die größte Sicherheitsbedrohung für die Mitgliedsländer der EU ist.

Weiterhin werden mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen durch 5G diskutiert. So wird 5G unterstellt, es könnte die Bildung von Krebszellen begünstigen, was bisher wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden konnte. Ebenfalls ist 5G Bestandteil von Verschwörungstheorien über das Corona-Virus. Teil dieser Verschwörungstheorien ist, dass COVID-19 durch 5G hervorgerufen wird. Dies ist leicht zu widerlegen, schließlich verbreitet sich das Corona-Virus völlig unabhängig von bereits existierenden 5G-Funkmasten. Dennoch kommt es in vielen Teilen Europas zu gewalttätigen Angriffen auf 5G-Masten und es werden Petitionen gegen 5G gestartet.

Trotz aller Bedenken, ist für die Europäische Union 5G ein wichtiger Teil der zukünftigen digitalen Wirtschaft und Gesellschaft. Die Europäische Kommission hat 5G in ihre Strategie zur „Gestaltung der digitalen Zukunft Europas“ aufgenommen. Bereits 2013 wurde die „Public Private Partnership on 5G“ gegründet, über die die Forschung und Innovationen in dem Bereich 5G gebündelt werden. Seit dem 14. September 2016 gibt es einen „5G Action Plan“, in dem ein Fahrplan für öffentliche und private Investitionen in die 5G-Infrastruktur der EU aufgestellt wurde. Des Weiteren setzt die Kommission sich dafür ein, dass die Mitgliedsstaaten bis zum 30. März 2021 ein gemeinsames Konzept für den schnellen 5G-Ausbau entwickeln. Ziel dieses gemeinsamen Konzepts ist, dass der 5G-Ausbau in allen Mitgliedsländern koordiniert abläuft, um die Geschwindigkeit und die Kosteneffizienz dabei zu verbessern.

Was ist 5G?

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