Die Rolle der UNO und die Bedeutung der europäischen Integration standen im Mittelpunkt einer Veranstaltungsreihe mit Multimediavortrag und anschließender Gesprächsrunde, zu der die Landeszentrale und das EUROPE DIRECT Magdeburg vom 29. Juni bis 2. Juli nach Tangermünde, Schönebeck, Dessau-Roßlau und in die Lutherstadt Wittenberg eingeladen haben. Im Rahmen der Gedenktour „Bike the Line“ anlässlich des Kriegsendes vor 80 Jahren ging es in der Vortrags- und Gesprächsreihe um die UNO und die EU, die als Antworten auf die Zerstörung in Europa 1945 eine Phase des Wohlstandes, der Freiheit, Demokratie und des Friedens eingeleitet haben. Die Veranstaltung „UNO und Europäische Integration – Friedensstifter nach dem 2 Weltkrieg“ wartete dabei mit hochkarätigen Referenten auf.

Den Auftakt bei den jeweiligen Veranstaltungen machten die engagierten Radfahrenden von „Bike the Line“ mit einer Vorstellung des Projekts und einem Bericht ihrer bisherigen Reise bis und durch Sachsen-Anhalt. Die länderübergreifende Gedenk-Radtour, die ein wichtiges Zeichen gegen das Vergessen der verheerenden Zerstörungen und den von nationalsozialistischen Regime begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit setzt, führt entlang der Demarkationslinie von 1945, also dort wo die westlichen Alliierten und die sowjetische Armee aufeinander trafen. Dabei machen die Radfahrenden an 80 Gedenkorten und Denkmälern Halt, wie auf der Webseite www.biketheline.de und auf You Tube und Instagram von allen verfolgt werden kann.

Daran anschließend begann der im deutschen und französischen Sprachraum stark nachgefragte Politologe Ingo Espenschied seine Multimedia-Präsentation zur erstaunlichen Geschichte der europäischen Integration. Darin bringt er dem Publikum die großen historischen Linien von der Feindschaft und der Zerstörung des Krieges bis hin zum Wiederaufbau und der Versöhnung mit den Anfängen der europäischen Integration auf unterhaltsame und sehr informative Weise näher. In der anschließenden Gesprächsrunde kam auch der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN), Dr. Ekkehard Griep, zu Wort. Er kann auf lange Jahre beruflicher Erfahrung bei der UNO, der NATO und im Auswärtigen Amt zurückblicken. In Wittenberg übernahm seinen Part Dr. Ronny Patz, Forschungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Potsdam. Dabei zeigten die Diskussionsteilnehmenden die parallelen Entwicklungen beider Institutionen auf, aber auch ihre Unterschiede. Insbesondere standen ihre Bedeutung und Errungenschaften für die Menschen nach dem Ende des 2. Weltkrieg bis heute im Mittelpunkt der Diskussion sowie die Erkenntnis, dass ohne die UNO und EU, also ohne die enge Zusammenarbeit von Staaten, Herausforderungen wie Klimawandel und sicherheitspolitische Bedrohungen allein durch den Nationalstaat nicht mehr zu bewältigen sind.