Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist eins der wesentlichen Ziele der
Europäischen Union. Bereits im Vertrag von Rom wurde 1957 der Grundsatz des gleichen Entgelts bei gleicher Arbeit festgelegt.
Im Jahr 2009 wurde mit dem Vertrag von Lissabon erneut die Bedeutung der
Geschlechtergleichstellung in der Europäischen Union bekräftigt: Die Gleichheit von
Frauen und Männern wird dort als einer der gemeinsamen Werte genannt, auf die sich die Union gründet (Artikel 2 EUV). Doch obwohl schriftlich in den europäischen Verträgen verankert, gestaltet sich die Umsetzung der Gleichstellung von Männern und Frauen in einigen EU-Mitgliedsländern in vielen Bereichen schwierig.
In dieser Folge stellen sich Marie Landes und die engagierte Aktivistin Monika Bistula-Czarnecka dem wichtigen Thema Frauenrechte. Ganz speziell geht es dabei um Frauenrechte in Polen, wo im Januar diesen Jahres eine Verschärfung des Abtreibungsgesetzes in Kraft trat. Aus einer weniger politik- und sozialwissenschaftlichen, sondern persönlichen Perspektive wird ein Blick auf den Wahlsieg der Pis-Partei, den damit verbundenen Umbau des Staates und die daraus resultierende aktuelle Situation von Frauen in Polen geworfen. Warum haben die Bestrebungen der Aktivistinnen nicht ausgereicht, um die Verschärfung des Abtreibungsgesetzes zu verhindern? Wofür kämpfen sie im Moment?