Im September fanden zum fünften Mal die bundesweiten Dokumentarfilmtage „LETs DOK“ organisiert vom anDOKen e.V. statt. Auch in Sachsen-Anhalt wurden verschiedene Dokumentationen zu ganz verschiedenen Themen gezeigt. Das Europe Direct in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt unterstützte einige von ihnen.
So wurde der Film „Plastic Fantastic“ von Regisseurin Isa Willinger gleich an mehreren Orten in Kooperation mit dem Europe Direct gezeigt. Den Anfang machte eine Schulveranstaltung am 16.09. in Aschersleben, wo die Dokumentation den Beginn der Nachhaltigkeitswochen darstellte. Etwa 300 Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen aus Aschersleben und Umgebung waren eingeladen sich mit dem Thema Kunststoffe kritisch auseinanderzusetzten und darüber zu diskutieren. Auch der Oberbürgermeister von Aschersleben, Steffen Amme, war zu Gast. Am gleichen Abend wurde der Film ein zweites Mal für die Öffentlichkeit gezeigt
Mit dem gleichen Thema beschäftigt sich der Film „Matter out of Place“, welcher am 26.09. an einer Schule in Osterburg lief. Regisseur Nikolaus Geyrhalter stellte die Frage in den Raum: „Wohin mit all dem Müll?“ und zeigt mit eindrücklichen Bildern die globale Ausbreitung des Problems. Die etwa 80 Schülerinnen und Schüler der 9. Und 10. Klassen des Markgraf-Albrecht-Gymnasiums konnten sich nach dem Film mit der Referentin Greta Meyer austauschen, welche vom Ökodorf Sieben Linden ihre Perspektive auf Nachhaltigkeit teilte.
Eine weitere Dokumentation die im Rahmen von LETsDOK in der Kulturfabrik in Haldensleben lief, ist „Wir waren Kumpel*“. Dieser Film beschäftigt sich vorrangig mit dem Leben von fünf Bergleuten und wie sie mit der Schließung ihres Arbeitsplatzes, einem Steinkohlebergwerk, umgehen. Die dokumentarische Erzählung folgt ihnen in die Vergangenheit unter Tage ebenso wie zum Beginn ihres Lebens „danach“. Auch Transidentität ist eines der angesprochenen Themen im Film, der sich sonst mit dem Strukturwandel einer Region und einer Branche beschäftigt.
Zum breiten Angebot der bundesweiten Dokumentarfilmtage wurden von der Landeszentrale für politische Bildung auch weitere Filme unterstützt. Dazu gehört „Smoke Sauna Sisterhood“ der sich mit Saunen als sicheren Raum für den Austausch von Frauen untereinander beschäftigt und viele sensible Themen der Lebensrealitäten von Frauen aller Altersgruppen anspricht. Nach der Filmvorführung im OLi-Kino Magdeburg am 15.09. luden die Filmemacherinnen Grit Buemann und Eva-Luise Volkmann ein über Weiblichkeit zu sprechen.
Einen ganz besonders lokalen Bezug hat der Film „Mein Stendal – die Jahre 1925-1945“ welcher gegen das Vergessen der Kriegsjahre in Stendal wirken soll. Andreas Bredow und die Stadt haben gemeinsam vier Jahre für die Dokumentation recherchiert, welche am 24.09. beim Stendaler Offenen Kanal gezeigt wurde.
Im Film „Dann gehste eben nach Parchim“ der in Burg gezeigt wurde, werden die zwei ausgebildeten Schauspielerinnen Arikia und Gesa auf ihrem unüblichen Weg über die Jahre 2020 bis 2022 begleitet. Die beiden ziehen aus Hamburg in die Kleinstadt Parchim um hier ihrem Beruf nachgehen zu können, für den ihnen die Großstadt keine Perspektive bot.
Insgesamt wurden im September eine Vielzahl an Dokumentationen in Sachsen-Anhalt im Rahmen der bundesweiten Dokumentarfilme für die Öffentlichkeit frei zugänglich gemacht und zum aktiven Austausch zu den jeweiligen Themen eingeladen. Mit den verschiedenen Veranstaltungen waren fast alle Altersgruppen vertreten, wobei sie den Raum für rege Diskussionen zu den teils globalen, teils ganz lokalen Themen schufen, die in den Filmen angesprochen wurden und die die Gesellschaft von heute beschäftigen.